EINFÜHRUNG
Danke, dass Sie sich für das richtige Verhalten im Umgang mit Assistenzhunden interessieren.
Diese Hunde durchlaufen eine mehrjährige Ausbildung mit entsprechend hohen Kosten (Haltung, Training, Einhaltung der Vorschriften und Prüfungen, sozial angemessene Haltung unter anderen Hunden, usw.). Bei manchen Hunden stellt sich erst nach dem ersten Lebensjahr oder während der Ausbildung heraus, dass sie nicht geeignet sind (z.B.: Wachstum nicht entsprechend, Sozialverhalten, Probleme mit dem Bewegungsapparat, usw.) - dies verlängert die Wartezeit auf einen Assistenzhund.
Am Ende steht noch die Frage der Finanzierung, die für viele Personen noch immer nicht ausreichend abgedeckt wird (z.B.: Studenten, Pensionisten), hier hilft jeder Euro.
VERHALTENSCODEX
Ein Blindenführhund im weißen Führgeschirr ist immer im Dienst!!!
Den Hund anstarren und ansprechen, locken und angreifen oder gar festhalten am Führgeschirr bedeutet Ablenkung.
Blinde Menschen sind auf ihre Führhunde angewiesen. Bitte respektieren Sie ihre Leistung und den unermesslichen Wert für ihre Halter.
Bitte beachten Sie die Verkehrsvorschriften! Zugeparkte oder mit Fahrzeugen verstellte Gehwege (z.B.: Fahrräder, Mülltonnen, überhängende Hecken und Bäume, Kinderwägen, ...) zwingen Führhunde auf die Straße auszuweichen, wo es sehr gefährlich werden kann.
Blindenführhunde lernen, auf Kommando einer bestimmten Person zu folgen, deshalb ist verbale Hilfe vollkommen ausreichend. Wenn Sie von einem Blinden nach dem Weg gefragt werden, helfen ausschließlich exakte Richtungsanweisungen.
An Bahnhöfen sind Informationen über Züge, Bahnsteige und Abfahrtszeiten sehr hilfreich, vor allem, weil es immer wieder unvorhersehbare Abweichungen (z.B.: Fahrplanänderungen, Baustellen fehlende Blindenführlinien,...) gibt.
Wenn Führhundhalter nach einer Treppe fragen, ist niemals eine Rolltreppe gemeint, da Führhunde diese aufgrund der hohen Verletzungsgefahr für die Pfoten nicht anlaufen dürfen!
Wenn es keine normalen Treppen gibt, sind Hinweise auf den Standort von Fahrstühlen sehr hilfreich.
Bitte unterlassen Sie jedes plötzliche Geräusch (z.B. Knallkörper) und andere Scherze, oder das, was Sie dafür halten mögen, sei es z.B. den Hund auf eine "falsche Fährte" zu locken, um zu sehen, ob er auch dann noch seinen Weg findet oder ihn mit etwas essbarem abzulenken. Der Führhund leiht dem Blinden seine Augen. Die Orientierung, sprich die Übersicht über die Umgebung, ist unabdingbar Sache des Halters, und wenn er vom Weg abkommt, hilft ihm auch sein Hund kaum weiter. Der kann ihn zum letzten bekannten Punkt zurückführen, der für den Blinden jedoch lediglich durch eine mögliche bekannte Geräuschkulisse oder markante taktile oder akutstische Merkmale erkennbar ist.
Bitte nehmen Sie ihren Hund an die Leine. Außer der Ablenkung, die ein Kontakt mit Artgenossen für Blindenführhunde im Dienst bedeutet, sind sie Angriffen im Geschirr schutzlos ausgeliefert, da sie in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt sind.
Immer wieder müssen Führhunde nachgeschult werden, weil sie im Geschirr angegriffen und verletzt wurden und somit ihre Arbeit nicht mehr angstfrei, entspannt und konzentriert ausüben können. Am einfachsten findet der Führhund seinen Weg, wenn Sie als sehende Person zügig den Weg freigeben.
Wir danken für ihr Verständnis.