BSV OÖ: Seit 77 Jahren ein starker Partner für die Belange von blinden und sehbehinderten Menschen
Mit den Ohren sehen
Blindheit kann jeden treffen. Eine solche Diagnose bei einem Kind betrifft das Leben der ganzen Familie und stellt vieles infrage. „Der Blinden- und Sehbehindertenverband OÖ ist einer der Partner, der Eltern und ihre Kinder berät, damit diese ein möglichst selbstständiges Leben führen können“, erklärt BSVOÖ-Obfrau Susanne Breitwieser.
Rund 320.000 Menschen haben in Österreich eine dauerhafte Sehbeeinträchtigung (3,9 % der Bevölkerung). Sie brauchen eine Lobby, die sie in ihren spezifischen Belangen unterstützt, ein Sprachrohr, das ihre Anliegen auch der breiten Öffentlichkeit und Politik unterbreitet, denn Blinde sehen das Leben mit anderen Augen.
Ein Partner für ihre Belange ist seit 77 Jahren der Blinden- und Sehbehindertenverband OÖ (BSVOÖ). „Ein Sehverlust betrifft den erkrankten Menschen selbst, aber ebenso das ganze persönliche Umfeld“, erklärt Susanne Breitwieser. „Deshalb bieten wir auch in unserem Angehörigenzentrum spezifische Beratung für Kinder mit Sehbehinderung oder Blindheit an, denn eine entsprechende Diagnose ist ein gravierender Einschnitt in das Leben der gesamten Familie.“
Eltern und Angehörige fühlen sich oft allein mit ihren Problemen: „Wie soll es weiter gehen? Welche Lebensperspektiven haben mein Kind und ich? Ich weiß nicht, was ich machen soll ! ...“ In dieser Hilflosigkeit fängt der BSVOÖ die Eltern auf und steht den Ratsuchenden kompetent zur Seite, denn das Team weiß, wovon es spricht.
Angehörigen Zentrum
Schule, Studium, Beruf oder Familie – Sehbehinderte und blinde Kinder haben die Chance, ein eigenständiges, „normales Leben“ zu führen – wenn Eltern es zulassen. Wie das geschehen kann, darüber informiert der Sehbehinderten und Blindenverband in Einzelberatungen, aber auch in Kursen oder Info-Veranstaltungen.
Orientierung wie eine Fledermaus
Der BSVOÖ bietet zum Beispiel im Februar 2023 mit dem bekannten Trainer Juan Ruiz Kurse für Eltern mit Kindern und für Erwachsenen an. Juan Ruiz, der in Wien lebt, arbeitet weltweit mit sehbehinderten Menschen. Sein Mobilitätstraining trägt dazu bei, dass sich blinde Kinder und Erwachsene sicher und selbstständig bewegen und ein selbstbestimmtes Leben führen können. „Das Klick-Sonar ist eine der vielen Orientierungshilfen, die Blinden und sehbehinderten Menschen zur Verfügung stehen“, erklärt Susanne Breitwieser. „Dabei werden Echos, die durch Klopfen, Schnalzen, Klicken oder Rufen erzeugt werden, ähnlich wie bei einer Fledermaus zur räumlichen Orientierung genutzt.“
Breites Leistungsangebot
Das Leistungsangebot des BSVOÖ ist sehr breit gesteckt. Die Mitglieder werden in den unterschiedlichsten Lebensbereichen serviciert. Beispielsweise werden sie bei der Antragstellung (etwa Pflegegeld), bzw. sonstigen behördlichen Vorgängen kompetent begleitet. Ebenso in puncto blinden- und behindertenspezifischen Angelegenheiten werden die Mitglieder umfassend beraten, etwa bei der Finanzierung von Hilfsmitteln. Auch der Hilfsmittelshop, wo es unter anderem behindertenspezifische, medizinische Produkte gibt, zählt zu dem Leistungsanbot, von dem auch Nicht-Mitglieder profitieren.
Begleitservice
„Sukzessive wurden unsere Angebote in den letzten Jahren immer mehr in Anspruch genommen. Das betrifft insbesondere unsere Begleitdienste, etwa beim Einkaufen, wobei wir 2021 an der Tausender Marke gekratzt haben. Sehr geschätzt wird auch die regionale Beratung in anderen Bezirksstädten und Gemeinden an, die sehr gut angenommen wird“, erklärt die Obfrau. Spaß und Freude stehen beim BSVOÖ vorne an, angeboten werden auch Kinderspielgruppen, Jugendtreffs, Ausflüge und vieles mehr.
Mit Zuversicht in die Zukunft
„Wir befinden uns schon jetzt in der Planungsphase vieler neuer Kurse und Aktivitäten und wollen so ein Zeichen für Hoffnung und Zuversicht setzen“, sagt die BSVOÖ-Obfrau Susanne Breitwieser: „Da unsere Bemühungen und Unterstützungen trotz zahlreichen ehrenamtlichen Engagements auch viel Geld kosten, leisten Sie mit Ihrer Spende, ganz egal in welcher Höhe, einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen unserer Projekte!“